Der Start in meine erste Gartensaison
Heute war ein großer Tag, weil bei uns in der Kolonie das Wasser angestellt wurde. Damit ist meine erste Gartensaison eröffnet.
An sich ist das vielleicht keine große Sache, aber für mich war es das. Am Aushang stand, bei diesem Termin gilt Anwesenheitspflicht. Ich muss ehrlich zugeben, heute morgen bin ich etwas nervös zu dem Termin gefahren bin, weil ich Erstens nicht wirklich einen Plan hatte, wie ich das Wasser für mein Haus anstelle. Zweitens hatte ich ein bisschen Bedenken, ob mir irgendwas absaufen könnte und ich dann hilflos da stehe. Hinzu kommt, mit großer Wahrscheinlichkeit treffe ich auf jede Menge neue Menschen, was mich zusätzlich nervös gemacht hat.
Aber alles war halb so wild. Als Großstadtkind oder „Bewohner von Welt“ ist man überhaupt nicht mehr gewohnt, man hilft sich gegenseitig und Herausforderungen zusammen bewältigt. Ich habe bisher so ziemlich alles im Alleingang gemanagt, aber gerade weil ich auf der Suche nach „mehr im Leben“ war, haben es mir die Schrebergärten angetan. Und nein, ich stand heute nicht hilflos neben der Grube mit meinem Wasseranschluss.
Mein lieber Nachbar, mit dem ich mir den Anschluss teile, hat mir jeden einzelnen Schritt erklärt und gezeigt. Damit ich es nächstes Jahr noch alles weiß, habe ich sogar alles per Video festgehalten. Seien wir mal ehrlich – die Erklärung merke ich mir maximal eine Woche, aber doch nicht ein ganzes Jahr! Das ist alles Neuland für mich.
Auf jeden Fall habe ich heute gelernt, es ist wichtig zu testen, ob irgendwo in der Kleingartenlage und in unseren eigenen Leitungen ein Rohrbruch ist und dass man in einer Kleingartenkolonie mit Sicherheit nie wirklich alleine da steht. So macht es jedenfalls bis jetzt den Eindruck. Ich denke, nächstes Jahr werde ich bei dem Termin „Wasser anstellen“ schon etwas entspannter sein.
